Blackpin zieht ins InnoZ
Das Team hat mit einem sicheren Messenger für Furore gesorgt, der im August auf den Markt kommen soll.
Mit seinem sicheren Messengerdienst hat das Start-up Blackpin für Furore gesorgt. Das Unternehmen, das von der Hüttlingerin Sandra Jörg gegründet wurde, hat nun seinen Hauptsitz von Aichtal ins Aalener Innovationszentrum (InnoZ) an der Hochschule verlegt. Ein Teil des 15-köpfigen Teams ist weiterhin im renommierten Cyber Lab in Karlsruhe – dem baden-württembergischen Zentrum für IT-Start-ups – tätig. Der Messenger selbst soll noch im August auf den Markt kommen.
Der Dienst zur Nachrichtenübermittlung aus dem Hause Blackpin unterscheidet sich von anderen Messengern wie etwa dem Facebook-Produkt WhatsApp dadurch, dass er Nutzersicherheit und Privatsphäre in den Vordergrund stellt. Text-, Bild- und Sprachnachrichten sind vor neugierigen Blicken geschützt, wie Sandra Jörg erklärt: Die Verschlüsselung wird nur für die Nutzer selbst generiert. Keiner – auch nicht die Blackpin-Mitarbeiter – kann darauf zugreifen. Das macht den Dienst für die Kommunikation in Firmen attraktiv. Denn alleine schon aufgrund der Datenschutzgrundverordnung dürften die meisten Unternehmen offene und angreifbare Messenger wie WhatsApp gar nicht nutzen. Vorteil Blackpin: Der Cloud Server steht nicht in den USA, sondern in Nürnberg.
Der Messenger soll Transaktionsplattform werden
Sandra Jörg und ihre Kollegen empfehlen das Produkt Unternehmen für die interne Kommunikation und die Kommunikation mit Kunden, die in diese geschlossenen Netzwerke aufgenommen werden können. Auch eine One-way-Kommunikation ohne Rückkanal ist möglich, etwa wenn Vorgesetzte Mitteilungen an Mitarbeiter senden. Blackpin kümmert sich um Hosting, Verwaltung und die Cloud für den Dienst.
"Wir können Verstärkung brauchen" - Sandra Jörg, Gründerin
Eine sogenannte Plug-and-Play-Lösung erlaubt Firmen, den Messenger schnell und einfach zu nutzen. In näherer Zukunft sieht Sandra Jörg noch weitere Einsatzfelder für das Produkt. Der Messenger soll zur internationalen digitalen Transaktionsplattform ausgebaut werden. Smart Contracting und digitale Bezahlfunktionen, die auf Blockchain-Technologie basieren, machen ihn dann zu einem umfassenden Werkzeug, mit dem Transaktionen in einem absolut gesicherten Raum mobil abgewickelt werden können.
Großes Potenzial sehen die Blackpin-Macher im medizinischen Bereich - zum Beispiel was Patientenberatung über den sicheren Messenger oder die Kommunikation von Ärzten untereinander angeht. Durch die neuen Transaktionsfunktionen wäre auch eine genaue Abrechnung der Leistungen mit den Krankenkassen möglich.
Passend dazu kooperiert Blackpin bereits jetzt mit Telepaxx, dem europaweiten Marktführer, was das Archivieren und Hosten radiologischer Scans angeht. Diese Aufnahmen können dann bei Bedarf verfügbar gemacht werden. In der Finanzbranche, bei Banken, Versicherungen und Steuerberatern, biete sich der Einsatz der Blackpin-Dienste ebenfalls an. Auch wenn Banken ihre Cloud bedienen, so ist das Interesse am einfach zu bedienenden Messenger von Blackpin groß.
Die Arbeit an den Zukunftsprojekten geht den Neu-Aalenern nicht aus: "Wir können Verstärkung brauchen, insbesondere im Bereich IT-Software-App-Entwickler, IT-Vertriebler und Marketingspezialisten", sagt Gründerin Sandra Jörg.