Gegen die Nutzung von Whatsapp: Diese Schule setzt auf sichere Kommunikation
In Ostwürttemberg dürfte Blackpin allmählich ein Begriff sein. Mit dem hauseigenen Messenger möchte man vor allem eines: Sicherheit. Davon profitiert nun eine Hüttlinger Schule.
Das Aalener Unternehmen Blackpin ist dem Start-up-Status bereits entwachsen, hat vielleicht sogar Vorbildcharakter für die vielen Start-ups in Ostwürttemberg. Eine weitere Kooperation ist jetzt mit der Alemannenschule in Hüttlingen geschlossen worden. Eine Herzensangelegenheit für Gründerin Sandra Jörg, sind ihre Kinder doch dort zur Schule gegangen. Mit diesem Schritt, den Messenger von Blackpin einzusetzen, optimiert die Gemeinschaftsschule den Austausch zwischen Lehrkräften, Schülern und Eltern und setzt auf höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards.
Blackpin ist aus dem Inno-Z entstanden
Blackpin, eine im Innovationszentrum Aalen ansässige und auf Mobile Messaging-Anwendungen spezialisierte IT-Firma, hat eine DSGVO-konforme Kommunikationsplattform entwickelt, die neben Industriebetrieben und Verwaltungseinrichtungen auch Schulen und Kindergärten eine effiziente und geschlossene Kommunikation ermöglicht. Dank des hochverschlüsselten Matrix-Chat-Protokolls, auf dem der Blackpin-Messenger aufsetzt, wird die Vertraulichkeit aller Nachrichten gewahrt, und die Alemannenschule leistet so einen entscheidenden Beitrag zur sicheren Digitalisierung im Bildungsbereich.
Datenschutz ist ein entscheidender Faktor
Gerade in sensiblen Bereichen wie der Schule ist Datenschutz ein entscheidender Faktor. Der Blackpin-Messenger gewährleistet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und verhindert den Zugriff durch unbefugte Dritte. Alle Daten werden ausschließlich auf Servern in der EU gespeichert. „Wir haben einen Messenger geschaffen für alle, die mit privaten Devices agieren möchten, aber doch in einem professionellen Kontext. Dieser Gruppe haben wir uns angenommen, um sie zu schützen. Es ist eine Insellösung, in sich geschlossen, anders als Whatsapp, Instagram oder Telegram“, erklärt Blackpin-Gründerin Sandra Jörg.
(...) Dieser Gruppe haben wir uns angenommen, um sie zu schützen. Es ist eine Insellösung, in sich geschlossen, anders als Whatsapp, Instagram oder Telegram.
Sandra Jörg, Gründerin von Blackpin
Solch eine Lösung, wie sie Blackpin anbietet, gebe es weltweit nicht, fährt Jörg fort. „Wir haben stets den Anspruch, sicher zu sein. So sicher, wie man technologisch nur sein kann“, sagt die Gründerin. Sie freut sich vor allem, dass man mit der Alemannenschule nun endlich auch eine Schule mit an Bord hat, es ist die erste Kooperation dieser Art. „Unser Firmensitz ist hier in Hüttlingen, meine Kinder sind hier zur Schule gegangen, da hat man gleich einen emotionalen Bezug dazu“, sagt Jörg schmunzelnd.
Alemannenschule ist ohnehin schon recht digital
Dazu passe die digitale Ausrichtung der Schule, so Jörg weiter, die stets mit der Zeit gehen wolle. Eileen Scholz unterrichtet Deutsch, Englisch und AES (Alltag, Ernährung und Soziales) und gehört zu den Lehrerinnen, die die Kommunikation mit Blackpin vorantreiben sollen. Sie betreut unter anderem den Instagram-Channel der Schule. An ihrer Seite steht mit Jan Borst ein echter IT-Experte, er unterrichtet die Fächer Technik und Sport, kümmert sich vor allem aber um die digitale Ausstattung an der Schule. „Ich mache eigentlich alles, was in diesem Bereich anfällt“, so Borst schmunzelnd. Da stellte sich die Frage nicht, dass er auch im Umgang mit dem Blackpin-Messenger verantwortlich zeichnet.
Mit der VHS Aalen sind
Blackpin und die Kreissparkasse gestartet
„Mit der VHS in Aalen haben wir vor knapp einem halben Jahr den ersten Roll-Out gemacht und dieses neue System implementiert. Wir unterstützen das Ganze finanziell, bei der großen VHS natürlich mit einem größeren Betrag. Bei einer Schule, von denen es natürlich etwas mehr gibt im Ostalbkreis, ist der Betrag etwas geringer, trägt aber dazu bei, dass es umgesetzt werden kann“, sagte Holger Kreuttner, Pressesprecher der Kreissparkasse, die als Sponsor mit dabei ist. „Wenn es in einem halben Jahr noch einmal einen Nachschuss braucht, dann bekommen wir auch das noch hin“, blickt Kreuttner optimistisch in die Zukunft. Die Kreissparkasse ist vor allem deswegen dabei, weil es dem Unternehmen ebenfalls vor allem um die Sicherheit geht, Daten bei der Kreissparkasse ohnehin ein sensibles Gut sind.
Schulleiter Ralf Meiser ist begeistert von Digitalem
Nicht nur von Blackpin ist diese Kooperation angetrieben worden, Schulleiter Ralf Meiser ist begeistert von der Idee dieser Kooperation, zumal sich die Alemannenschule ohnehin stets am (digitalen) Zeitgeist orientieren möchte. „Entweder heißt es bei uns, raus aus der Schule, oder wir holen uns die reale Welt in die Schule, in Form von Expertinnen und Experten, von Firmen, von Bildungspartnern oder den Hochschulen. Das ist immer eine enorme Bereicherung und bringt die Entwicklung der Schule voran“, so Meiser sicher.
Es gibt einfach einen unglaublichen Bedarf in diesem Bereich. Wir sind im Digitalen gut aufgestellt und wir haben hier ganz tolle Kolleginnen und Kollegen, die da riesige Kompetenzen haben. (...)
Ralf Meiser, Schulleiter der Alemannenschule
Entsprechend aufgeschlossen ist er dieser Zusammenarbeit mit Blackpin entgegengetreten. „Es gibt einfach einen unglaublichen Bedarf in diesem Bereich. Wir sind im Digitalen gut aufgestellt und wir haben hier ganz tolle Kolleginnen und Kollegen, die da riesige Kompetenzen haben. Jan Borst beispielsweise hat in diesem Bereich früher gearbeitet, er ist als Profi im digitalen Bereich an die Schule gekommen, was natürlich ein großer Segen ist“, so Meiser weiter.
Zur Coronapandemie war man schon gut aufgestellt
Bereits während der Coronapandemie sei man an der Alemannenschule sehr weit gewesen, und zwar nicht nur bei den Geräten, sondern eben auch bei der Anwendung. „Das ist ja immer der Knackpunkt. Die Geräte sind das eine, die Anwendung macht es im Endeffekt aus“, sagt Meiser. Ab der Klassenstufe fünf haben alle Schüler ein Ipad, und auch die Lehrerinnen und Lehrer sind alle mit Ipads ausgestattet worden für die tägliche Arbeit, erklärt der Schulrektor. „Kommunikation ist ein sehr wichtiger Punkt und genau da haut Blackpin nun rein, im schulischen Anwendungsbereich“, sagt er. Meiser bemängelt, trotzdem alles da sei an der Schule, dass nach wie vor Whatsapp benutzt werde, bekanntlich einer der unsichersten Messenger-Dienste, die es auf dem Markt gibt, was Daten betrifft. „Man benutzt Whatsapp, weil es jeder benutzt und weil man quasi alles damit machen kann“, so der Schuldirektor weiter. In Schulen und Firmen ist das jedoch häufig nicht erlaubt. Hier fallen vor allem die Datenschutzverordnungen hinten rüber.
Lehrerin Eileen Scholz ist nach kurzer Zeit begeistert
Eileen Scholz ist nach den ersten Testwochen begeistert, der Messenger habe alles, was sie in der Kommunikation brauche. Jan Borst ergänzt einen wichtigen Punkt: „Wir machen das durchaus auf Freiwilligenbasis. Die älteren Spieler können es machen, wenn sie den Messenger benutzen möchten. Wir möchten uns der Sache einfach annähern.“
Bei der Sicherheit wird angesetzt
Bei der Sicherheit setzt der Blackpin-Messenger an. Die Medienkompetenz sei die ureigenste Aufgabe einer Schule, so Meiser, deswegen könne man nicht weitermachen wie bislang. Bevor Blackpin eingeführt wurde an der Schule, ist es zunächst gründlich geprüft und ausprobiert worden, berichtet er. Vorgestellt wurde der Messenger-Dienst unter anderem im Elternbeirat und der Lehrerkonferenz, aber auch in der SMV (SchülermitVerantwortung). „Danach war die Meinung einhellig: Das funktioniert“, so Meiser. Ziel sei es, diesen Messenger-Dienst irgendwann flächendeckend an der Schule anzuwenden. Ziel von Blackpin ist es, mit weiteren Schulen zusammenarbeiten zu können, um die Kommunikation in den Einrichtungen sicherer zu machen.
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