"In einer Welt der Digitalisierung sind unsere Daten das Kapital von morgen"
Sandra Jörg, Geschäftsführerin von BLACKPIN GmbH
Frau Jörg, welches Unternehmen haben Sie gegründet, was ist Ihr Geschäftsmodell?
2016 habe ich die Blackpin GmbH mit insgesamt sieben Gesellschaftern gegründet. Wir haben in den letzten Jahren einen Messenger für den B2B Bereich gebaut, mit dem Ziel, einen sicheren, DSGVO-konformen Messenger mit tollen innovativen Features für die schnelle und einfache Kommunikation im Austausch mit Mitarbeitenden, Kundschaft oder Partnerinnen und Partner. Seit 2020 arbeite wir am Ausbau zur digitalen Transaktionsplattform basierend auf "mobile messaging" für sicheres agiles Zusammenarbeiten, orts- und zeitunabhängig.
Warum haben Sie dieses Unternehmen gegründet, was ist Ihre Motivation und Ihr Ziel?
Meine Motivation ist es, einen Messenger zu bauen, der so sicher ist, wie ein Messenger nur sicher sein kann. Wir sollten uns nicht länger von Amerika und China in Bezug auf die Nutzung von Softwareproduktenabhängig machen. Wir sollten die Kontrolle über unsere Daten zurückgewinnen. Unser Messenger ist sicher, geschlossen und hochverschlüsselt. Wir sind Made in Germany und die Daten unserer Kunden liegen in Deutschland. Wir glauben daran, dass in einer Welt der Digitalisierung unsere Daten das Kapital von morgen sind- deshalb sollten wir es in Europa schützen.
Dachten Sie von Anfang an, dass Sie das Zeug zu dieser Gründung haben?
Ich war schon immer selbständig, habe bereits mit 18 meine erste Agentur eröffnet. Ich hatte schon immer viele Visionen und neue Ideen. Eine Firma gründen und neue Projekte zu starten, das fiel mir immer leicht ein. Auch fühle ich mich hier nicht alleine, denn ich habe mir ein großes Team mit jahrelanger Erfahrung, Wissen und Kontakte an die Seite geholt. Gemeinsam kann man so ein großes Vorhaben dann auch schaffen.
Welche Gründungsunterstützung haben Sie wahrgenommen? Wie wichtig schätzen Sie diese für den Erfolg Ihrer Gründung ein?
Wir haben zahlreiche Förderprogramme bereits gewonnen. Wir sind dankbar, dass es in Europa eine große Anzahl an tollen Programmen gibt, an denen wir teilnehmen durften. Wir haben alleine letztes Jahr sechs Förderprogramme gewonnen. Förderprogramme sind nicht nur finanziell gesehen wichtig für Start-ups, sondern es wird einem häufig ein großes Netzwerk zur Verfügung gestellt und auch tolle Mentoren, von denen man viel lernen kann.
Was zeichnet Ihre Region/Ihre Stadt als Gründungsstandort aus?
Wir sind hier direkt im Innovationszentrum an die Hochschule Aalen angebunden. Wir haben auch durch unser BLACKPIN.TV Format eine enge Kooperation mit der Hochschule. Wir profitieren von unserem Standort, da wir bereits schon auf zahlreiche tolle Studierenden aus der Hochschule zugreifen konnten. Auch ist die Region Ostwürttemberg eine finanzstarke Region mit ausgezeichneten Unternehmen, die in ihren Branchen Weltmarktführer sind. Auf diese Kontakte können wir regional zugreifen. Deshalb kommen viele unserer Partnerinnen und Partner, Kundinnen und Kunden und Investorinnen und Investoren hier aus dem Umkreis, mittlerweile haben wir hier ein riesiges Netzwerk geschaffen, nicht nur deshalb, dass wir den Innovationspreis Ostwürttemberg gewonnen haben.
Was bedeutet es für Sie, ein Entrepreneur zu sein?
Verantwortung zu übernehmen, Risiken eingehen, zukunftsorientiertes Denken, Unser Wertesystem der Firma, nach außen und nachinnen zu tragen. Ein guter Teamspirit, ein passendes Team, dieselbe Vision.
Was würden Sie Gründungsinteressierten empfehlen?
Mutig sein, etwas wagen, getreu nach dem Motto Fail forward. Ich habe sieben Jahre in Israel gelebt und gesehen, wie dort Gründer mit ihren Ideen umgehen. Sie sind mutig und tragen ihre Ideen in die Welt hinaus. Und groß Denken: "self fullflling prohesies". Was auch wichtig ist, ist, sich zu vernetzen, sich mit anderen Startups auszutauschen, von ihren Erfahrungen profitieren. Ich habe die Jahre vor meiner Gründung in Startups als CMO oder strategischer Berater gearbeitet, so konnte ich Einblicke in andere Startups haben und wusste genau, was ich anders machen würde oder ich an Ideen übernehmen kann.