Whatsapp weiß mehr als einem lieb ist
Vortragsreihe: Expertin informiert bei BdS-Unternehmertag über IT-Sicherheitsprobleme
Das Mobiltelefon ist in zwischen in Firmen zum unersetzlichen Kommunikationsinstrument geworden. Das zeigte sich auch beim ersten Unternehmertag des Bundes der Selbständigen (BdS) in Ludwigs burg bei der Firma Sovdwaer. Immer wieder kam ein wichtiger Anruf oder eine Nachricht. Kritiker sagen, dass zu oft Sicherheitsstandards bei der digitalen Kommunikation vernachlässigt werden.
Diesen Aspekt nahm Sandra Jörg von der BLACKPIN GmbH in ihrem Vortrag unter die Lupe und bot eine Lösung an mit dem Motto „BLACKPIN - Die sicherste digitale Collaboration App für den EZB-Bereich". Angesichts zunehmender Cyberattacken auf Unternehmen ein brisantes Thema. Ausgangspunkt für Jörg ist, dass viele Unternehmen mit ihren Partnern und Kunden über mobile Nachrichtendienste kommunizieren wollen, aber Angst haben, dass ihre Daten ausspioniert werden. Dass dies keine unberechtigte Sorge ist, belegen in zwischen auch Verfahren gegen die Social-Media-Anbieter. Jörg nannte als Beispiel, dass Whatsapp von der Datenschutzbehörde zu einer Strafzahlung von 225 Millionen Euro verpflichtet wurde. In den USA wurden Banken zu Strafen in Milliardenhöhe verdonnert, weil ihre Mitarbeiter zu sorglos mit Kunden über Whatsapp kommuniziert hatten.
Dass diese Art der Kommunikation in Firmen schnell an Sicherheitsgrenzen stößt, hat Jörg in der israelischen High Tech-Metropole Tel Aviv erlebt. Dies war für sie der Anstoß, ein eigenes Geschäft aufzubauen mit einem B2B Messenger, der sich von Whatsapp und anderen Nachrichtendiensten abgegrenzt und eine sichere und schnelle Firmenkommunikation ermöglicht. Entstanden ist der mobile Messenger BLACKPIN (www.blackpin.app), der sicheres Kommunizieren aller Teammitglieder in einem verschlüsselten und geschlossenen System ermöglicht. Das Besondere sei, dass alle Daten in Deutschland liegen und die App deutschen Datenschutzbestimmungen unterliegt. BLACKPIN zielt vor allem auf die Medizin- und Bankenbranche als Bereich mit den höchsten Sicherheitsbestimmungen. Auch alle anderen Firmen und Organisationen sieht Jörg als Zielgruppe.
Erschrocken zeigten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer, als die Chefin von BLACKPIN, die die Firma mit Sitz in Aalen 2016 gründete, inwieweit WhatsApp Zugriff auf persönliche und möglicherweise auch Firmeninterne Daten hat. "Whatsapp weiss wann und mit wem du telefonierst", sagt Jörg. WhatsApp kann jederzeit ohne Autorisierung die Kamera des Smartphones nutzen. Whatsapp kann das Telefonbuch durchsuchen. Vor diesem Hintergrund sind Sicherheitsvorkehrungen geboten, wie die Expertin für digitale Produktentwicklung und Marketing betont, die für ihre Produkte nationale und internationale Preise gewonnen hat.
Die IT-Spezialistin will neue Produkte in Europa entwickeln, um auch digital eigenständig zu sein. Als Jugendliche hat sie Hochleistungssport in der Leichtathletik betrieben und bereits mit 18 Jahren ihre erste Agentur (eye2eye) geründet, die dann von einer großen Agentur übernommen wurde. Später zog sie nach Berlin, wo sie zwölf Jahre in einer großen digitalen Agentur arbeitete. Danach lebte sie sieben Jahre in Tel Aviv, wo sie ihre zweite Agentur gründete (www.neonagentur.de). Seit über 20 Jahren beschäftigt sie sich nach eigenen Angaben mit dem Thema Digital Transformation. Am Herzen liegt ihr, dass mehr Frauen im IT-Bereich in Führungspositionen arbeiten.